Emmersdorfer Vorgaben für Neo-Häuslbauer. Flachdächer als „Bausünden“: Wer sich in Emmersdorf ansiedeln will, muss vorher mit der Gemeinde über die Baupläne verhandeln. Über die Baukultur im Weltkulturerbe.

Die Nachfrage nach Bauplätzen und Wohnungen in Emmersdorf ist groß. Bürgermeister Richard Hochratner (Liste „Bürgernahes Emmersdorf“) möchte bei der Planung von künftigen Bauten im gesamten Gemeindegebiet mehr mitreden: „Bausünden“ wie Flachdächer hätten in der Marktgemeinde nämlich nichts zu suchen.
„Wir gehören schließlich zum Weltkulturerbe – und wir müssen als Gemeinde schauen, dass wir auch ein dementsprechendes Ortsbild wahren“, ist Hochratner überzeugt. Im Vorjahr besuchte er ein Event zum Thema Baukultur im Weltkulturerbe, bei der jüngsten Gemeinderatssitzung berichtete er über seine Pläne.
„Wenn jemand ein Haus bauen möchte, soll es vorher einfach ein Gespräch mit der Gemeinde über den Bauplan geben. Das hat auch bei den Vorbereitungen für die neue Reihenhausanlage in der Florianistraße gut geklappt“, berichtet der Bürgermeister im NÖN-Gespräch. Der Bauplan wurde geändert, die Flachdächer gestrichen – die Bauarbeiten für die Wohnhausanlage starten demnächst.
Ob man damit aber nicht dem ein oder anderen angehenden Häuslbauer vor den Kopf stößt? „Nein“, sagt Hochratner entschieden – man müsse „halt einfach mit den Leuten im Vorfeld reden“, meint er: „Wir wollen in unserer Marktgemeinde keinen bautechnischen Wildwuchs. Daran stört sich auch die Emmersdorfer Bevölkerung, ein einheitliches Ortsbild mit einer entsprechenden Optik ist auch den Bürgern ein Anliegen.“
Nachgefragt bei der ÖVP – die ja bis zur Gemeinderatswahl im Jänner 2020 die Donaugemeinde regierte – erhält Hochratners Plan laut Parteiobmann Georg Ertl Unterstützung. „In der Vergangenheit haben wir auch vonseiten der ÖVP darauf geachtet, vor allem bei Bauten im Zentrum“, erläutert er.